Früherkennung

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Tastuntersuchung

Experten empfehlen, dass Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich ihre Prostata untersuchen lassen sollen. Ist im engeren Familienkreis bereits Prostatakrebs aufgetreten und/oder gehören Sie zu bestimmten Risikogruppen, sollte die regelmäßige Untersuchung ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden.

Die Prostata liegt in direkter Nähe zur Wand des Enddarms. Da die Darmwand relativ dünn ist, kann der Arzt über den Darm die Prostata und die Samenbläschen rückseitig gut abtasten und kontrollieren. Bei der Untersuchung wird auf Veränderungen (z. B. Verhärtung, unregelmäßige Oberfläche oder Vergrößerung) geachtet.

Ablauf der Untersuchung

In den meisten Fällen führt der Urologe zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, in dem er Ihren allgemeinen Gesundheitszustand abfragt. Bei der anschließenden Untersuchung werden Bauch, Hoden, Lymphknoten und Penis abgetastet. Für die Tastuntersuchung der Prostata liegen Sie auf der Seite, sodass der Arzt den Zeigefinger in den Enddarm einführen und die Prostata abtasten kann. Das dauert meist nicht einmal 30 Sekunden und ist nicht schmerzhaft.

Sicherheit

Etwa 70 % aller bösartigen Veränderungen entstehen im hinteren Bereich der Prostata, der dem Enddarm anliegt. Veränderungen im vorderen Bereich können nicht so leicht ertastet werden. Damit eignet sich die Tastuntersuchung nur bedingt zur Erkennung von Prostatakrebs.

Tastuntersuchung

PSA-Test

Findet der Arzt beim Abtasten Auffälligkeiten, die auf bösartige Veränderungen (Tumore) hinweisen, wird mithilfe einer Blutprobe der sogenannte PSA-Wert gemessen. Der PSA-Test bestimmt das prostataspezifische Antigen (PSA) im Blut. Es handelt sich dabei um einen Eiweißstoff, der nur in der Prostata gebildet wird, und daher als Indikator für Veränderungen der Prostata dient. Der PSA-Wert wird daher sowohl in der Vorsorge als auch in der Verlaufskontrolle einer Prostatakrebs-Therapie als messbarer Parameter herangezogen.

Dieser Wert kann sowohl bei gutartigen, als auch bei entzündlichen und bösartigen Erkrankungen, wie Prostatakrebs, erhöht sein. Das ist auch der Grund, warum die gesetzlichen Krankenkassen den Test im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung nicht zahlen. Die Kosten werden nur im Fall einer bestätigten Diagnose übernommen. Sprechen Sie Ihren Urologen oder Hausarzt an, ob ein PSA-Test in Ihrem Fall sinnvoll ist.

PSA-Test

Bildgebende Untersuchungsverfahren

Ultraschalluntersuchung

Auch eine Ultraschalluntersuchung wird bisweilen zur Diagnosestellung angewendet. Sie erleichtern dem behandelnden Arzt die Entscheidung, ob eine Biopsie durchgeführt werden soll. Die Ultraschalluntersuchung gibt allerdings keine endgültige Sicherheit. Selbst mithilfe einer neuen Methode, dem HistoScanning, bei der krankhaftes Gewebe deutlicher aufgezeigt werden kann, lässt sich keine sichere Diagnose stellen.

Magnetresonanztomografie

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) werden zur Bildgebung starke magnetische Felder benutzt. Die Untersuchung ist schmerzlos. Sie liegen dazu in einer Röhre, die zwar im Durchmesser recht groß ist, dennoch aber bei manchen Menschen Beklommenheit auslösen kann. Sprechen Sie Ihren Arzt aktiv an, wenn Sie unsicher sind, was Sie erwartet. Er wird Ihnen im Vorfeld genau erklären, wie die Untersuchung abläuft und kann mögliche Bedenken ausräumen. In vielen Kliniken und Praxen besteht außerdem die Möglichkeit, über einen Kopfhörer Musik zu hören. Das wirkt beruhigend und erleichtert die Kontaktaufnahme zwischen Personal und Patient. Eine weitere Möglichkeit ist die Mitnahme einer vertrauten Person, die Ihnen in dieser Situation beruhigend zur Seite stehen kann.

Computertomografie

Die Computertomografie (CT) ist eine moderne Form des Röntgens. Hierbei wird ein bestimmtes Areal aus verschiedenen Richtungen mit einer geringen Strahlenbelastung geröntgt. Die so gewonnenen Daten werden von einem Computer zu einem räumlichen Bild zusammengesetzt. Die CT-Untersuchung ist wie das MRT schmerzlos.

Biopsie

Bei Krebsverdacht nach der rektalen Tastuntersuchung und evtl. entsprechend hohem PSA-Wert wird meist eine Gewebeprobe (Biopsie) durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Entnahme von Gewebe aus der Prostata über den Darm, die ambulant im Krankenhaus oder in der urologischen Praxis vorgenommen wird. Die Gewebeentnahme geschieht mithilfe einer sehr dünnen Hohlnadel. Unter Ultraschallkontrolle werden 10 bis 12 Proben von unterschiedlichen Stellen innerhalb der Prostata entnommen, die anschließend unter einem Mikroskop feingeweblich untersucht werden. Dieser Eingriff dauert nur ein paar Minuten und wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Rechtzeitig vor der Untersuchung wird der Arzt oftmals ein Abführmittel und ein Antibiotikum verabreichen, um Komplikationen von vornherein zu vermeiden.

Biopsie
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Die Biopsie ist derzeit die übliche Methode, um nach einem Anfangsverdacht Prostatakrebs auszuschließen oder zu bestätigen. Allerdings kann auch sie keine 100%-ige Sicherheit geben.

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