Glossar – Prostataerkrankungen von A bis Z

Wie war das noch? Ihr Arzt hatte Ihnen erklärt, was eine benigne Prostatahyperplasie ist. Doch so komplizierte Fachausdrücke schaut man gerne nochmals nach, um sicherzugehen, dass man alles verstanden hat. Dieses Glossar bietet Ihnen Unterstützung und erklärt Ihnen viele Begriffe aus der Urologie so, dass sie jeder verstehen kann.

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A

Anamnese

Gespräch zur Krankheitsvorgeschichte.

Adenokarzinom

Häufigste Gewebeform des Prostatakarzinoms (PCa).

ADT

Androgendeprivationstherapie; Begriff für eine Hormonentzugstherapie.

Anal

Zum After/Analbereich gehörend.

Analoga

Substanzen, die in ihrer Wirkweise sehr ähnlich sind.

Androgene

Sind männliche Geschlechtshormone
(z. B. Testosteron).

Antiandrogene Substanzen

Hemmen die Wirkung von männlichen Geschlechtshormonen.

B

Benigne

Gutartig

Biopsie

Entnahme von Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung auf Vorhandensein von Krebszellen. Bei Verdacht auf Prostatakarzinom wird mittels spezieller Nadeln durch den Mastdarm oder Damm unter Ultraschallkontrolle in bestimmte Bereiche der Prostata eingestochen.

Brachytherapie

Sonderform der Strahlentherapie mit in den Tumor oder in Tumornähe implantierten Strahlenkörpern, sogenannten Seeds.

C

Chemotherapie

Behandlung mit einem Chemotherapeutikum, das die Vermehrung der Tumorzellen verhindern und eine Verkleinerung des Tumors bewirken soll.

Computertomografie (CT)

Bildgebendes Verfahren. Die Anfertigung vieler „Röntgenbilder“ ermöglicht die Darstellung des Körpers auf verschiedenen Ebenen.

CRPC

Englisch: castration-resistant prostate cancer (kastrationsresistentes Prostatakarzinom). Hiermit wird ein Prostatakrebs bezeichnet, der trotz Hormonentzugstherapie weiter fortschreitet, also somit „kastrationsresistent“ ist.

CYP-Hemmer

Sie werden zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebs eingesetzt. In den Hoden, den Nebennieren, in Tumorgewebe und Metastasten wird das Enzym CYP17 stark exprimiert. Es ist für die Umwandlung von Pregnenolon und Progesteron in Testosteronvorstufen verantwortlich. CYP-Hemmer blockieren CYP17 und senken somit die Produktion von Testosteron sowie von Hormonen mit ähnlicher chemischer Struktur in den Hoden, den Nebennieren, Prostata-Tumorgewerbe und Metastasen.

D

Damm

Bereich zwischen Hodensack und After.

Dysurie

Unangenehme Empfindungen oder Schmerzen bei der Blasenentleerung.

E

Endoskop

Optisches Gerät zur Betrachtung des Körperinneren.

Erektile Dysfunktion

Bezeichnung für gestörte oder fehlende Erektion. Im letzteren Fall spricht man auch von Impotenz.

Erektion

Versteifung des männlichen Gliedes.

Externe Bestrahlung

Hohe Strahlendosis, die gezielt auf eine Region im Körper gerichtet wird.

G

Gleason-Score

Der Gleason-Score dient der histologischen (feingeweblichen) Beurteilung der Drüsenmorphologie der Prostata (siehe: Grading).

GnRH

Gonadotropin-Releasing-Hormon

Grading

Abstufung der Bösartigkeit von Tumorgewebe.

H

Hämatospermie

Blut im Sperma.

Hämaturie

Beimischung von Blut im Urin.

Harninkontinenz

Unkontrollierter Harnabgang. Es gibt unterschiedliche Arten und Grade der Harninkontinenz, z. B. Stress- oder Dranginkontinenz.

Hormone

Von Körperdrüsen erzeugte Botenstoffe; Hormone regeln das Zusammenspiel von Zellen oder Organen.

Hypertrophie

Auch Hyperplasie genannt; Größenzunahme eines Organs wie z. B. der Prostata.

Hypophyse

Hirnanhangdrüse, regelt beim Mann die Samenbildung und die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron in den Hoden.

I

Immunstimulation

Therapeutische Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, das Immunsystem zu aktivieren, um so die körpereigene Abwehrfunktion zu unterstützen.

Impotenz

Auf einer Erektionsschwäche des männlichen Glieds beruhendes Unvermögen, den Geschlechtsakt auszuführen.

Inkontinenz

Unwillkürlicher Harn- oder Stuhlverlust.

K

Karzinom

Bösartige Tumorerkrankung, Krebsgeschwulst.

Das Prostatakarzinom (PCa) ist die häufigste bösartige Erkrankung des Mannes.

Kernspintomographie (MRT)

Bildgebendes Untersuchungsverfahren. Dabei senden die Wasserstoffatome im Gewebe als Antwort auf ein von außen angelegtes starkes Magnetfeld messbare Signale aus, aus denen ein dreidimensionales Bild errechnet wird.

Kryotherapie

Kältetherapie; Behandlungsart, die beim Prostatakarzinom eingesetzt wird. Mittels einer Kältesonde wird bei Temperaturen bis –200 °C versucht, eine Prostatageschwulst zu zerstören.

L

LHRH-Analoga

Chemische Substanzen, die den Regelkreis der Geschlechtshormone beeinflussen. Durch LHRH-Analoga wird die Testosteron-Produktion in den Hoden unterbrochen („chemische Kastration“), das Wachstum des Prostatakarzinoms kann so verzögert werden.

Lymphom

Schwellung der Lymphknoten.

M

Malignom

Bösartige Geschwulst.

Metastasen

Tochtergeschwülste: Sie entstehen durch Ausbreitung von Krebszellen vom Ursprungsherd zu anderen Körperstellen.

Miktion

Natürliche Harnentleerung der Blase. Kommt es zu Störungen der natürlichen Harnentleerung, spricht man von Miktionsstörungen.

N

Nykturie

Vermehrtes nächtliches Wasserlassen.

O

Onkologie

Lehre von den Geschwulstkrankheiten (Krebs) bzw. deren Therapiemöglichkeiten.

Orchiektomie

Kastration, operative Entfernung des Hodens bzw. des hormonproduzierenden Hodengewebes.

P

Palpation

Rektale Tastuntersuchung durch den Arzt.

PCa

Siehe Prostatakarzinom

Pollakisurie

Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen.

Prostata

Auch Vorsteherdrüse genannt. Sie liegt direkt unter der Harnblase. Die kastaniengroße Prostata entlässt bei der Ejakulation ein dünnflüssiges, milchiges Sekret in die Harnröhre, das dem Samen beigemischt wird, um die Spermienbeweglichkeit zu steigern.

Prostatakarzinom (PCa)

Der Prostatakrebs (medizinisch: Prostatakarzinom; PCa) ist eine Tumorerkrankung und geht vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse (Prostata) aus.

Prostatektomie (radikale)

Behandlungsmethode, bei der die Prostata komplett entfernt wird.

Prostatitis

Entzündung der Prostata.

PSA

Prostataspezifisches Antigen. Das PSA ist ein Tumormarker, den die Prostata bei Tumorbefall ins Blut absondert. Das PSA gibt dem behandelnden Arzt Hinweise, ob eine Krebserkrankung vorliegt bzw. in welchem Stadium sich die Tumorerkrankung befindet. Auch kann dadurch überprüft werden, ob eine Therapie beim Patienten anschlägt.

PSMA

Prostata-spezifisches Membran-Antigen, ein Eiweiß, das vornehmlich auf der Oberfläche von Prostatakrebs-Zellen zu finden ist. Es ist möglich, radioaktive Substanzen an PSMA zu binden und somit Tumorgewebe gezielt zu bestrahlen. Die radioaktive Markierung von PMSA kann auch in einem PET-CT-Scan sichtbar gemacht werden und somit zum Aufspüren von Metastasten und Tumorgewebe eingesetzt werden.

R

Rektale Untersuchung

Bei der rektalen Untersuchung wird die Prostata vom Rektum (Enddarm) aus untersucht.

Rezidiv

Wiederauftreten der Krankheit, nachdem die Behandlung abgeschlossen war.

S

Seeds

(englisch: Samenkörner) sind kleine, reiskorngroße Nadeln oder Körner, die radioaktiv strahlende Isotope zur lokalen Strahlentherapie enthalten. Sie werden beispielsweise bei PCa im Rahmen einer Strahlentherapie in die Prostata implantiert.

Sonographie

Untersuchung mithilfe von Ultraschall. Durch eine Sonographie können Gewebeveränderungen diagnostiziert werden.

Spermien

Reife Samenfäden.

Strahlentherapie

Medizinische Anwendung von energiereichen Strahlen zur Tumorbehandlung. Das Ziel ist die maximale Schädigung des Tumorgewebes, bei gleichzeitiger höchstmöglicher Schonung des umgebenden gesunden Gewebes.

T

Testosteron

Männliches Geschlechtshormon, das vor allem in den Hoden gebildet wird.

Transurethrale Prostataresektion (TUR-P)

Operationsmethode, bei der mittels einer Elektroschlinge das Postatagewebe von der Harnröhre her entfernt wird.

Tumor

Jede Art von Geschwulst wird als Tumor bezeichnet. Prinzipiell gibt es gutartige und bösartige Tumoren.

Tumormarker

Bestimmte Substanzen im Blut, die bei Krebswachstum vermehrt auftreten. Das Vorhandensein dieser Substanzen ermöglicht Aussagen über Vorliegen, Verlauf oder Prognose von Krebs.

U

Ultraschall

Bildgebendes Verfahren, bei dem hochfrequente Schallwellen (Ultraschall) vom Gewebe reflektiert und die Echosignale in ein Bild (Sonogramm) umgewandelt werden. Man spricht auch von Sonografie.

V

Vasektomie

Chirurgischer Eingriff zur Sterilisation des Mannes durch Unterbindung des Samenleiters.

Z

Zytostatika

Chemische Substanzen, die die Zellteilung durch unterschiedliche Beeinflussung des Zellstoffwechsels verhindern und so das Tumorwachstum hemmen.

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